Neustart der burgenländischen Akutordinationen

LH Doskozil: „eigener burgenländischer Weg, erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, kürzere Wartezeiten für die Menschen als Ziel“ /    Alle Bezirke abgedeckt: Wiedereröffnung von Akutordinationen, zusätzlich zum bestehenden Visitendienst – Montag bis Freitag, 17 bis 22 Uhr

Die burgenländischen Akutordinationen öffnen ab 1. Feber 2023 wieder – nach knapp drei Jahren pandemiebedingter Pause. Sie werden mit dem laufenden Visitenarzt-Dienst verbunden. Informieren über die nächstbeste Versorgung beim jeweiligen medizinischen Anliegen können sich die Menschen im Burgenland über das Gesundheitstelefon 1450, das von der Landessicherheitszentrale betrieben wird. Mit den Akutordinationen werden alle Bezirke des Burgenlandes in den Zeiten Montag bis Freitag, 17 bis 22 Uhr mit zusätzlicher allgemeinmedizinischer Versorgung abgedeckt. LH Hans Peter Doskozil, Gesundheitsreferent in der burgenländischen Landesregierung, betont: „Die burgenländischen Akutordinationen sollen eine Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten sein, wenn die Hausarztpraxen geschlossen haben. Die ärztliche Versorgung wird insgesamt besser, die Wartezeiten werden kürzer – und die Spitalsambulanzen entlasten wir damit auch.“ Mitgedacht werde jetzt aber auch schon der nächste Erweiterungsschritt: „Die Wiedereröffnung der Akutordinationen ist die erste Ausbaustufe eines neuen Gesundheitsservice im Burgenland. Die Akutordinationen neben den Krankenhäusern in Oberwart und Eisenstadt sollen heuer noch zu Erstversorgungsordinationen erweitert werden. Diese werden dann auch untertags geöffnet haben, einfach und niederschwellig erreichbar sein“, so der Landeshauptmann weiter. 

Kombination von Ordinationen und Visitendiensten

In den Ordinationen versehen Allgemeinmedizinerinnen und -mediziner Dienst – wenn die meisten Hausarztpraxen bereits geschlossen haben, wochentags zwischen 17 und 22 Uhr. Die Ordinationen sind abgestimmt mit dem aktuell laufenden System der VisitenärztInnen: Diese besuchen Patientinnen und Patienten zu Hause, wenn diese nicht in eine Akutordination kommen und aus medizinischen Gründen nicht bis zum nächsten Ordinationstag warten können.

In Kittsee, Eisenstadt, Oberpullendorf, Oberwart und Güssing befinden sich die Ordinationen neben oder in den Spitälern. Untersuchungs- und Stützpunktzimmer gibt es auch in den Stützpunkten des Roten Kreuzes in Mattersburg und Jennersdorf. Im Bezirk Neusiedl befindet sich der Visitenarzt-Stützpunkt in Frauenkirchen, in der Landeshauptstadt am Rot-Kreuz-Stützpunkt. Das Gesundheitstelefon 1450 berät Anruferinnen und Anrufer darüber, ob sie mit ihrem medizinischen Anliegen die nächste Ordination oder eine Spitalsambulanz aufsuchen sollten und kann auch bei Bedarf eine ärztliche Visite zu Hause veranlassen.

Zwei neue Standorte in Eisenstadt und Oberwart

Die Akutordinationen in den beiden größten burgenländischen Gemeinden befinden sich an neuen, besser zugänglichen Standorten: Neben den Schwerpunkspitälern in Eisenstadt und Oberwart hat das Land spezielle Ordinations-Container aufgestellt – diese sind für Patientinnen und Patienten einfacher zu erreichen als die früheren Standorte im Innenbereich der großen Spitäler.

In Oberwart befinden sich die Ordinations-Container in der Billrothstraße, neben der Einfahrt zum Besucherparkplatz des KRAGES-Krankenhauses. In Eisenstadt stehen die baugleichen Container vis-a-vis vom Parkhaus des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder. Die Fläche der Container beträgt knapp hundert Quadratmeter. Platz in einer Containerordination haben zwei Ärzte-Untersuchungsräume, ein Wartezimmer, Sanitärräume sowie ein Dienstzimmer für das Personal.

Hintergrund-Info: Innovatives Pionierprojekt

Die Akutordinationen gelten als ein innovatives Pionierprojekt der burgenländischen Gesundheitsversorgung. Ziel war es, die Spitalsambulanzen zu entlasten und das Angebot der praktischen Ärzte an den Tagesrandzeiten zu ergänzen. So wurden 2018 in allen Bezirken des Burgenlandes eröffnet, nach einer Pilotphase in Oberwart – was damals ein österreichweit einzigartiges Projekt war.

Vertragspartner waren das Land Burgenland und die damalige Burgenländische Gebietskrankenkasse (heute ÖGK) in Abstimmung mit der Burgenländischen Ärztekammer sowie der Landessicherheitszentrale, den Blaulichtorganisationen Arbeiter-Samariterbund und Österreichisches Rotes Kreuz sowie mit allen Interessenvertretungen der Gemeinden und Städte.

Im März 2020 kam es zum ersten österreichweiten COVID-19-Lockdown. Auch die Akutordinationen schlossen damals als eine Schutzmaßnahme gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Ab 2023 werden die Akutordinationen im Auftrag des Landes nunmehr über die Landesholding Burgenland verwaltet.