Prostatakrebs-Vorsorge: „Jährliche Untersuchung absolut essentiell“

Oberärztin Dr.  Andreea Bognár-Beleni von der Abteilung für Urologie im Krankenhaus Kittsee sprach über Prostatakrebs-Vorsorge in der „Radio Burgenland Sprechstunde“ mit ORF-Moderator Thomas Hochwarter.  

Prostatakrebs sei definitiv heilbar, wenn dieser früh genug erkannt wird. Oberärztin Dr. Andreea Bognár-Beleni erklärt:„Deshalb sollten Männer einmal jährlich zur Prostatakrebs-Vorsorge gehen. Bei der Untersuchung wird die Prostata durch den Enddarm abgetastet und zusätzlich findet auch ein Ultraschall statt. Auch eine Blutabnahme wird durchgeführt, um Auffälligkeiten zu überprüfen.“ Die Untersuchung sei dabei nicht schmerzhaft, sondern die Patienten verspüren nur einen Druck im untersuchten Bereich bzw. teilweise auch in der Harnröhre.

Jährliche Untersuchung empfohlen

Die routinemäßige Untersuchung sei bei Männern, bei denen ein Prostatakarzinom in der Familie bekannt ist, ab 45 Jahren empfohlen. Bei Männern ohne Prostatakrebs in der Familie sei die Untersuchung ab 50 Jahren empfohlen. „Die Vorsorgeuntersuchung ist deswegen wichtig, da Prostatakrebs bei Früherkennung ohne größere Komplikationen heilbar ist. Bleibt Prostatakrebs unentdeckt, können Metastasen in den Knochen entstehen, die dann Schmerzen hervorrufen. Durch diese Schmerzen in den Knochen werden dann oftmals Prostatakarzinome erst entdeckt. Weitere Symptome sind Störungen bei der Entleerung der Blase, häufiger Toilettengang in der Nacht oder auch Blut im Harn“, so Dr. Bognár-Beleni.

Vergrößerung der Prostata als Problem

Neben Krebserkrankungen können bei der Prostata auch andere Probleme auftreten. „Die Prostata wächst ab der Pubertät stetig. Ab einer gewissen Größe kann sie auf die Harnröhre drücken, was Probleme beim Harnlassen verursachen kann. Im Extremfall kann sich der Harn bis in die Nieren stauen, die dadurch in ihrer Funktion gestört werden“, so die Urologin.

Gutartige Vergrößerungen der Prostata, sogenannte Prostataadenome, könne man meist medikamentös behandeln, wenn sie Beschwerden verursachen. „Reichen die Medikamente nicht aus, so wird die Vergrößerung über die Harnröhre ausgeschabt. Bei bösartigen Tumoren erfolgt die Therapie über Bestrahlung oder die Prostata wird entfernt. Die Chancen auf Heilung sind hierbei sehr gut“, erklärt die Fachärztin. Die häufigste Komplikation bei einer Prostata-Operation sei die Harninkontinenz, aber auch eine erektile Dysfunktion könne die Folge einer Komplikation sein. 

Lebensstil und Vorsorge sind wichtig

Der Lebensstil spiele beim Prostatakrebs eine große Rolle. „Die Ernährung ist absolut wichtig aber ein aktives Sexualleben ohne lange Abstinenzzeiten ist gut zur Vorbeugung. Absolut essentiell bleibt aber die Vorsorgeuntersuchung. Für viele Männer ist die Untersuchung noch immer unangenehm, viele Ärztinnen und Ärzte geben sich aber Mühe, sie so angenehm wie möglich durchzuführen“, so die Urologin abschließend.

Jeden zweiten Donnerstag auf Radio Burgenland

Die „Radio Burgenland Sprechstunde“ wird jeden zweiten Donnerstag von 15 bis 16 Uhr auf Radio Burgenland ausgestrahlt. Ärztinnen und Ärzte der KRAGES sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialen Dienste Burgenland antworten in der Sendung auf Fragen der Moderatorinnen und Moderatoren zu aktuellen Gesundheitsthemen.

"Radio Burgenland Sprechstunde" - Landesstudio Burgenland (orf.at)